Vorstellung
der A ""
Unsere
Schülerarbeitsgemeinschaft an der Werner-von-Siemens-Schule besteht
aus vier Schülern und unserem Chemie-Lehrer. Diese Personen sind : Dennis
Goritzka, Maximilian Untenecker, André Przibilla, Norbert Hofmann und
Herr Domevscek.
Wir Schüler sind
alle 18 Jahre alt und besuchen die 12. Klasse des Beruflichen Gymnasiums.
Neben Unterrichtstunden in allgemeinen Fächern (Mathematik, Sprachen,
etc) erhalten wir zusätzlich praktischen und theoretischen Unterricht
im Bereich „Datenverarbeitungstechnik".
Wir nehmen an der Arbeitsgemeinschaft teil, um uns weiter zu bilden.
Die Idee zur Beteiligung am Projekt
kam von unserem Lehrer und Projektleiter, Herrn Domevscek.
Seit zwei Jahren arbeiten wir jetzt in unserer AG am Projekt
und wir hatten seitdem viel Spaß aber auch viel Arbeit.
Ergebnisse
der Gewässeruntersuchung
Die
Umgebung der untersuchten Gewässer
Lahn und Dill sind die zwei wichtigsten Flussläufe der Region um Wetzlar.
Mit der
Analyse der Wasserqualität bzw. Zusammensetzung der im Wasser vorhandenen
Stoffe wollen wir feststellen, ob die beiden Flüsse außergewöhn- lich
belastet sind. Sollten besondere Belastungen festgestellt werden, müssten
die Ursachen und Folgen geklärt werden. Mögliche Quellen außergewöhnlicher
Stoffeinträge sind Landwirtschaft, Industrie/ Gewerbe und Siedlungsabwässer
von Städten und Gemeinden. Die direkten Uferzonen von Lahn und Dill
sind durch Wiesen, Weiden und Wald- flächen geprägt. In der Region findet
man Ackerbau, Weide- und Forstwirtschaft.
Entlang
der Dill gibt es eine Vielzahl kleinerer und mittlerer Betriebe des
eisen- und metallverarbeitenden Gewerbes. Auch entlang der Lahn haben
sich in den Städten Marburg, Gießen und Wetzlar z.T. auch größere Industriebetriebe
angesiedelt. Die Region hat insgesamt eine ländliche Siedlungsstruktur.
Neben den drei Städten an der Lahn (Marburg, Gießen, Wetzlar - jeweils
ca. 70.000 EW) gibt es an der Dill noch mehrere kleinere Städte mit
max. 50.000 Einwohnern.
Beschreibung
der Messstellen
LAHN
(MS 2 )
Die Messstelle liegt ca. 10 km hinter der Kläranlage der Stadt Gießen.
Die Analyse ermöglicht Rückschlüsse auf Belastungen durch städtische
Abwässer.
DILL
(MS 3)
Die Messstelle liegt in Wetzlar kurz vor der Mündung der DILL in die
LAHN. Hier sollte sich die Summe besonderer Belastungen der DILL am
deutlichsten erkennen lassen.
METZBACH
(MS 1.1 - 1.3)
Dieses Gewässer ist
ein Zufluss zur Lahn und fließt durch landwirt- (MS 1.1 - 1.3) schaftliches
Gebiet mit geringer Siedlungs- und Gewerbedichte. Im Vergleich mit der
Wasserqualität der beiden Flüsse könnten Einflüsse aus Siedlungs- und
Gewerbeabwässern deutlich werden.
1. Metzbach
Messstelle
Nr. 1.1 Metzbach ( Haustädter Mühle )
Datum :
23.04.01
Uhrzeit : 1500 Uhr
Wetter : klarer Himmel, sonnig
Lufttemperatur : 17°C
Durchschnittliche Tiefe : 0,17 m
Fliessgeschwindigkeit : 0,347 m/s
Abflussmenge : 0,06 m3/s
Trübung : keine Trübung, Wasser klar
Geruch : kein Geruch
Flußbett : Algen, Moos, Steine, Kies, wenig Schlick
Vegetation am Ufer : Sträucher, Gras, Bäume
Physikalisch-chemische
Untersuchung:
Wassertemperatur
: 11°C
pH - Wert : 7,76
elektr. Leitfähigkeit : 501 µS
Sauerstoff(O2) : 9,75 mg/l
Sauerstoff - Sättigung : 91,40 %
Ion |
mg/l |
mmol/l
|
meq/l |
NH4+ |
0,3 |
0,167 |
0,167 |
K+ |
1,2 |
0,031 |
0,031 |
Gesamthärte |
17,9 °d |
3,07 |
6,14 |
Na+
(geschätzt) |
-- |
-- |
-- |
HCO3- |
317,2 |
5,20 |
5,20 |
CL- |
15 |
0,423 |
0,423 |
SO42- |
24,3 |
0,254 |
0,508 |
NO3- |
0 |
0 |
0 |
NO2- |
nicht
nachweisbar |
nicht
nachweisbar |
nicht
nachweisbar |
PO43- |
0,1 |
0,001 |
0,003 |
Probestelle
Nr. 1.2 - Metzbach ( Schrebergärten )
Datum :
23.04.2001
Uhrzeit : 1525 Uhr
Wetter : klarer Himmel, sonnig
Lufttemperatur : 20,2°C
Durchschnittliche Tiefe : 0,13 m
Fließgeschwindigkeit : 0,637 m/s
Abflussmenge : 0,07 m3/s
Trübung : keine Trübung, Wasser klar
Geruch : kein Geruch
Flussbett : Sandig, wenig Schlick
Vegetation am Ufer : Sträucher und Gras
Physikalisch-chemische
Untersuchung
Wassertemperatur
: 11°C
pH - Wert : 7,92
elektr. Leitfähigkeit : 533 µS
Sauerstoff(O2) : 9,75mg/l
Sauerstoff - Sättigung : 91,40 %
Ion |
mg/l |
mmol/l
|
meq/l |
NH4+ |
0,4 |
0,022 |
0,022 |
K+ |
1,0 |
0,026 |
0,026 |
Gesamthärte |
18,1 °d |
3,23 |
6,46 |
Na+
(geschätzt) |
-- |
-- |
-- |
HCO3- |
317,2 |
5,20 |
5,20 |
CL- |
18 |
0,51 |
0,51 |
SO42- |
25 |
0,26 |
0,52 |
NO3- |
6 |
0,098 |
0,098 |
NO2- |
nicht
nachweisbar |
nicht
nachweisbar |
nicht
nachweisbar |
PO43- |
0,1 |
0,001 |
0,003 |
Probestelle
Nr. 1.3 - Metzbach ( Autobahn )
Datum :
23.04.2001
Uhrzeit : 1540 Uhr
Wetter : klarer Himmel, sonnig
Lufttemperatur : 15°C
Durchschnittliche Tiefe : 0,16 m
Fließgeschwindigkeit : 0,426 m/s
Abflussmenge : 0,08 m3/s
Trübung : keine Trübung, Wasser klar
Geruch : kein Geruch
Flussbett : Algen, Moos, Kies, wenig Schlick
Vegetation am Ufer : Gras, Bäume, Getreide
Physikalisch-chemische
Untersuchung
Wassertemperatur
: 12,5°C
pH - Wert : 7,89
elektr. Leitfähigkeit : 559 µS
Sauerstoff(O2) : 9,6 mg/l
Sauerstoff - Sättigung : 93,8 %
Ion |
mg/l |
mmol/l
|
meq/l |
NH4+ |
0,2 |
0,011 |
0,011 |
K+ |
8,3 |
0,213 |
0,213 |
Gesamthärte |
19,3 °d |
3,45 |
6,90 |
Na+
(geschätzt) |
-- |
-- |
-- |
HCO3- |
329,4 |
5,40 |
5,40 |
CL- |
19 |
0,536 |
0,536 |
SO42- |
39,1 |
0,407 |
0,407 |
NO3- |
11 |
0,178 |
0,178 |
NO2- |
nicht
nachweisbar |
nicht
nachweisbar |
nicht
nachweisbar |
PO43- |
0,4 |
0,004 |
0,012 |
Bakteriologische
Untersuchung
Gesamtkeimzahl |
ca. 20 - 30 Kolonien
= |
103
- 104 / ml |
Coliforme Keime |
7 Kolonien = |
102
/ ml |
Biologische
Untersuchung
Biologische
Bestimmung der Gewässergüte nach DIN 1990
Zur biologischen
Bestimmung der Gewässergüte verwendeten wir das Verfahren nach DIN 1990
(DIN = Deutsche Industrienorm). Dabei wird für den für eine bestimmte
Wasserqualität typischen Tieren Ein bestimmter Indikatorwert (Zeigerwert,
SAPROBIE-Wert) zugeordnet. Die Anzahl der Tiere wird mit dem für sie
definierten Zeigerwert Multipliziert. Die so errechneten mathematischen
Produkte werden addiert und die errechnete Summe durch die Gesamtzahl
aller gefundenen Tiere dividiert.
Das Ergebnis
entspricht der biologischen Gewässergüte.
Das in
Deutschland verwendete Gewässergütesystem unterscheidet 4 Güteklassen
und 3 Zwischenstufen.
Güteklasse
I (1,0 - 1,7) blau (nicht belastet)
Güteklasse II (1,8 - 2,2) grün (mäßig belastet)
Güteklasse III (2,3 - 3,1) gelb (kritisch belastet)
Güteklasse IV (3,2 - 4,0) rot (übermäßig belastet)
Zwischenstufen
I/II II/III III/IV
Biologische
Untersuchung MS 1.3 - METZBACH ( AUTOBAHN )
Gefundene
Tiere |
Anzahl
Tiere (A) |
Zeigerwert
(s) |
Produkt
(A x s) |
Eintagsfliegenlarve
Ephéméroptères |
1
|
2,0
|
2,0
|
Flohkrebs
Gammaridés |
21
|
2,0
|
42,0
|
Egel
Sangsue |
3
|
2,5
|
7,5
|
Gesamtzahl
Tiere |
25
|
Summe
(A x s)
|
51,5
|
Biologische
Gewässergüte = Summe (A x s) / Gesamtzahl Tiere = 51,5 / 25 = 2,06
|
Bild
1 a - Messstellen 1.1 - 1.3 METZBACH
Vergleich der Ionen-Konzentrationen (mmol/l)
Bild
1 b - Messstellen 1.1 - 1.3 METZBACH
Vergleich der Ionenkonzentrationen (meq/ l)
2. Lahn
Messstelle
Nr. 2 - Lahn ( Lahnbrücke Dutenhofen)
Datum : 11.06.01
Uhrzeit : 1345 Uhr
Wetter : Sonnenschein, kaum bedeckt
Lufttemperatur : 15,5 °C
Durchschnittliche Tiefe : 1,95 m
Fließgeschwindigkeit : 1,12 m/s
Abflussmenge : 35,4 m3/s
Trübung : keine Trübung, klares Wasser
Geruch : kein Geruch
Flussbett : Schlamm, Sand, Lehm und Algen, vereinzelt Seerosen
Vegetation am Ufer : Bäume, Sträucher, Brennesseln
Physikalisch-chemische
Untersuchung
Wassertemperatur
: 16 °C
pH - Wert : 7,34
elektr. Leitfähigkeit : 409 µS
Sauerstoff(O2) : 9 mg/l
Sauerstoff-Sättigung : 94,1 %
Ion |
mg/l |
mmol/l
|
meq/l |
NH4+ |
0,5 |
0,028 |
0,028 |
K+ |
5,4 |
0,138 |
0,138 |
Gesamthärte |
10 °d |
1,79 |
3,58 |
Na+
(geschätzt) |
21 |
0,914 |
0,914 |
HCO3- |
146 |
2,39 |
2,39 |
CL- |
32 |
0,902 |
0,902 |
SO42- |
22,5 |
0,234 |
0,468 |
NO3- |
13 |
0,21 |
0,21 |
NO2- |
0,7 |
0,015
|
0,15 |
PO43- |
0,7 |
0,00736 |
0,02121 |
Bakteriologische
Untersuchung
Gesamtkeimzahl |
ca. 20 - 30 Kolonien
= |
103
- 104 / ml |
Coliforme Keime |
4 - 5 Kolonien = |
102
- 103/ ml |
Bild 2 Messstelle 2 - LAHN
Ionen-Konzentration in mmol/l bzw. meq/l
3. Dill
Messstelle
Nr. 3 - Dill (Dillbrücke Wetzlar-Innenstadt)
Datum : 11.06.2001
Uhrzeit : 1310 Uhr
Wetter : bedeckt, frisch, windig
Lufttemperatur : 14°C
Durchschnittliche Tiefe : 1,10m
Fließgeschwindigkeit : 1,29 m/s
Abflussmenge : 28,4 m3/s
Trübung : keine Trübung, klares Wasser
Geruch : ohne Geruch
Flussbett : Algen, Moose, Steine sind teilweise schwarz
Vegetation am Ufer : Büsche, Sträucher und kleine Bäume
Physikalisch-chemische
Untersuchung
Wassertemperatur
: 14°C
pH - Wert : 7,04
elektr. Leitfähigkeit : 380 µS
Sauerstoff(O2) : 9,4 mg/l
Sauerstoff Sättigung : 94%
Ion |
mg/l |
mmol/l
|
meq/l |
NH4+ |
0,6 |
0,033 |
0,033 |
K+ |
2,3 |
0,059 |
0,059 |
Gesamthärte |
11,2 °d |
2,0 |
4,0 |
Na+
(geschätzt) |
-- |
-- |
-- |
HCO3- |
146 |
2,40 |
2,40 |
CL- |
35 |
0,987 |
0,987 |
SO42- |
12,5 |
0,130 |
0,260 |
NO3- |
22 |
0,355 |
0,355 |
NO2- |
0,6 |
0,013
|
0,013 |
PO43- |
0,5 |
0,0052 |
0,0156 |
Bakteriologische
Untersuchung
Gesamtkeimzahl |
20 - 30 Kolonien = |
103
- 104 / ml |
Coliforme Keime |
Ca.9 Kolonien = |
103/
ml |
Bild
3
Messstelle
3 - DILL
Ionen-Konzentrationen in mmol/l bzw. meq/l
Auswertung
der Messergebnisse
Der Vergleich
der Analysenwerte für Nitrat, Phosphat und Ammonium als Indikatorwerten
für Belastungen durch Stoffeinträge von Siedlungsabwässern und Landwirtschaft
zeigt bei LAHN und DILL deutlich höhere Werte als beim METZBACH.
Die Belastung durch Siedlungsabwässer ist für die beiden Flüsse, bedingt
durch die größere Besiedlungsdichte der Uferregionen, ein wichtiger
Faktor für die gesamte Wasserqualität.
Da die Entsorgung der Siedlungs- und Gewerbeabwässer in der Region über
ein gut ausgebautes Netz von Kläranlagen erfolgt, überwiegen die aeroben
Abbauprodukte aus organischen Belastungen und der Sauerstoffgehalt der
Gewässer bleibt auf Grund geringer Sauerstoffzehrung hoch.
Die Betrachtung der Analysenwerte für den METZBACH zeigt, dass der Stoffeintrag
aus der Landwirtschaft ebenfalls zu berücksichtigen ist. Da Uferregionen
des Baches durch Ackerbauflächen geprägt sind, steigt auch der Gehalt
an Phosphat und Nitrat kontinuierlich an, während die Ammonium-Werte
konstant bleiben. Es ist anzunehmen, dass ein Teil des Nitrat- und Phosphat-Gehaltes
von LAHN und DILL aus den Zuflüssen stammt.
Auffallend ist ein hoher Anteil an Erdalkali-Ionen und HCO3-Ionen. Das
lässt darauf Schließen, dass das Regenwasser entsprechende Mineralstoffe
aus den umgebenden Gesteinsformationen aufgenommen hat.
Die Gewässergüte-Beurteilung
unterscheidet in Deutschland vier Gütestufen:
Stufe I blau (unbelastet)
Stufe II grün (mäßig belastet)
Stufe III gelb (kritisch belastet)
Stufe IV rot (übermäßig belastet)
sowie die
Zwischenstufen I/II II/III III/IV
Unter Berücksichtigung
der Sauerstoffsättigung, der bakteriologischen und biologischen Ergebnisse
kann man die Gewässergüte der untersuchten Wasserläufe in den ent- sprechenden
Gewässerabschnitten der Stufe II (METZBACH) bzw. II/III (LAHN u. DILL)
zuordnen.